Donnerstag, Januar 17, 2008

Das gesprochene Wort - Macht Sprache effizient?

Hier ist ein Fundstück in der weiten Welt des Internets und
ein originelles Bespiel dafür, dass sich die Denkweise von Menschen über ihre Kommunikation in ihrer Arbeitsweise wiederfindet:

In der sibirischen Ölstadt Megion soll effizienter gearbeitet werden.
Darum hat der Bürgermeister nun Maßnahmen ergriffen. Und die betreffen die Sprache der Einwohner.
"Ich kann nicht": verboten.
"Ich weiß nicht": untersagt.
"Unmöglich" gibt es nicht, und
"zuständig" ist jeder.
Solche Sprachregeln gelten in der sibirischen Ölstadt Megion.
Hier soll effizienter gearbeitet werden.

Und deshalb hat der Bürgermeister der Stadt den Mitarbeitern der Stadtverwaltung befohlen, bestimmte Wörter und Sätze nicht zu gebrauchen. "Es ist eine Anregung für alle Mitarbeiter, zuerst zu denken,bevor sie sprechen", erklärte seine Sprecherin Oksana Schestakowa.
"Zu sagen ‹Ich weiß es nicht›,bedeutet nichts anderes, als die eigene Hilflosigkeit zuzugeben."

Insgesamt 25 solcher Sätze hat Bürgermeister Alexander Kusmin den Beamten verboten. Dazu gehörender Sprecherin zufolge auch
"Da können wir nichts machen",
"Dafür bin ich nicht zuständig",
"Das ist unmöglich",
"Ich esse gerade zu Mittag",
"Dafür gibt es kein Geld" und
"Ich war abwesend/krank/imUrlaub".

Kusmin, bis zu seiner Wahl vor einem Jahr ein Mann der Wirtschaft, wolle die 54.000-Einwohner-Stadt in der Region Chanty-Mansiisk wachrütteln, sagte die Sprecherin weiter. Die 2.300 Kilometer östlich von Moskau gelegene Region zählt zu den weltweit größten Ölproduzenten. Die Zahl der Einwohner steigt jährlich um sieben Prozent. Die nicht ausreichende Anzahl an Wohnungen für die Zugezogenen sei das größte Problem in Megion.

"Die Stadtverwaltung ist dazu da, den Bewohnern das Leben zu erleichtern", erklärte der 33 Jahre alte Kusmin, der in Kanada Wirtschaftswissenschaften studiert hat, auf der Webseite der Stadt. "Die Beamten müssen lernen, Probleme zu lösen und zu beseitigen, anstatt sie zu meiden."

Die neue Arbeitsweise zeige bereits Wirkung, sagte Personalchefin Anna Borowikowa: "Früher war es so einfach, >Ich weiß nicht<>

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen